Hamburg: Forscher beraten über Therapien gegen Internetsucht bei Jugendlichen

Über die Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen von Internet, Smartphone und Computer wird viel diskutiert – so auch bei einem Kongress von rund 600 Suchtforschern am Montag in Hamburg. Laut einer Analyse der Krankenkasse DAK und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf lassen sich 2,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland als abhängig von sozialen Medien einstufen. Betroffen sind demnach rund 100.000 Jungen und Mädchen.

"Diese Jugendlichen sind schon in großen Nöten", sagte der Hamburger Suchtforscher und Kongresspräsident Rainer Thomasius. Die Jugendlichen gäben andere Freizeitaktivitäten auf, schwänzten häufig die Schule. Sie belögen ihre Eltern über die tatsächliche Zeit, die sie im Internet verbringen. Nehme man ihnen das Handy oder den Computer weg, hätten sie Entzugserscheinungen, würden gereizt oder gar depressiv. Thomasius forderte einen Ausbau der Behandlungsmöglichkeiten. (dpa)

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