Irakische Abgeordnete wählen 37-Jährigen zum Parlamentspräsidenten

Vier Monate nach der Parlamentswahl haben die neuen irakischen Volksvertreter den Sunniten Mohammed al-Halbusi zum Parlamentspräsidenten gewählt. Der 37-Jährige erhielt am Samstag im Abgeordnetenhaus in Bagdad 169 von 329 möglichen Stimmen.

Die Wahl des Parlamentspräsidenten ist eine wichtige Voraussetzung für die Bildung einer neuen Regierung im Irak, in dem seit der Abstimmung im Mai ein politisches Vakuum herrscht. Die Bildung der Regierungskoalition gestaltet sich schwierig. Bei der Parlamentswahl hat die Liste des schiitischen Geistlichen Muqtada as-Sadr überraschend gewonnen. Die Liste des Politikers Hadi al-Amiri kam auf Platz zwei. Der mittlerweile nur noch geschäftsführend regierende Ministerpräsident Haider al-Abadi erreichte die drittmeisten Mandate. Alle drei Kräfte haben sehr unterschiedliche Pläne für die Zukunft des multikonfessionellen Landes. Im Irak ist der Parlamentspräsident stets ein Sunnit, der Staatschef ein Kurde und der Regierungschef ein Schiit. (dpa)

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