Deutscher Generalkonsul in USA warnt vor "Verdunkelung der Rhetorik"

Die angespannten transatlantischen Beziehungen könnten sich nach Ansicht des deutschen Generalkonsuls in San Francisco in den nächsten Wochen noch weiter verschlechtern. Es sei nicht auszuschließen, dass es bei den großen Streitthemen im Herbst noch mal rauer zugehen werde zwischen Washington und Berlin, warnte Hans-Ulrich Südbeck am Freitag bei einem Treffen mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der auf einer zehntägigen Reise Kalifornien und Kanada besucht.

Insbesondere bei den Iran-Sanktionen seien die USA hinterher, ihre Position durchzusetzen. "Da könnte es durchaus noch zu einer weiteren Verdunkelung der Rhetorik zwischen den Ländern kommen", warnte der Diplomat. Das gelte auch für den Bau der Gasfernleitung Nord Stream 2. "Deshalb ist es nicht auszuschließen, dass es im Herbst noch mal rauer wird." Deutschland sei ein beliebter Gegner der Politik in Washington, erklärte der Generalkonsul Hans-Ulrich Südbeck. Trotz der politischen Konfrontation dürfe die transatlantische Freundschaft aber nicht in Frage gestellt werden.

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US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran auch die Wiedereinführung scharfer Sanktionen beschlossen. Er äußerte sich zudem gegen die Gasleitung "Nord Stream 2" durch die Ostsee von Russland nach Deutschland. (dpa)