Ägypten verbietet Polizisten, Rauscheärte zu tragen

Nach einem sechs Jahre langen Rechtsstreit hat ein ägyptisches Gericht entschieden, dass Polizisten mit langen Bärten nicht als Gesetzeshüter tätig sein dürfen. Während die Polizei eine "weltliche Organisation" sei, seien lange Bärte in Ägypten frommen Muslimen vorbehalten. Ein Rauschebart werde von der Bevölkerung als Ausdruck salafistischer Überzeugung oder als Bindung zur islamistischen Muslimbruderschaft verstanden.

Dieses Gerichtsurteil hat ein Urteil vom 1. Juli aufgehoben. Es erlaubt bärtigen Beamten, sich wieder der Polizei anzuschließen, wenn sie ihre Gesichtsbehaarung in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Innenministeriums zurechtschneiden. "Ein Rauschebart gilt in arabischen Ländern als religiöses Symbol. Er ist nichts Gewöhnliches. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie bei einer Kontrolle einem bärtigen Beamten begegnen?", fragte der Richter Mohamed Maher Abul-Enein.

Im Jahr 2010, als Mohammed Mursi das Land regierte, begannen Hunderte von ägyptischen Polizisten, ihre Bärte lang wachsen zu lassen. Nachdem Mursi nach Massenprotesten abgesetzt worden war, hat das ägyptische Innenministerium zehn Polizisten aufgrund ihrer Rauschebärte entlassen. Im Juli durften sie wieder offiziell ihre Arbeit aufnehmen.

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