Voodoo gegen den Chef und Spucke zum Putzen: Ig-Nobelpreise in Harvard verliehen

Nierensteine in der Achterbahn, Fliegen im Wein und Menschen, die Schimpansen nachmachen: Zehn wissenschaftliche Studien, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen", sind an der US-Eliteuniversität Harvard mit den sogenannten "Ig-Nobelpreisen" ausgezeichnet worden. Die traditionell schrille Gala mit mehr als 1.000 Zuschauern fand in der Nacht zum Freitag bereits zum 28. Mal statt.

Wie jedes Jahr reisten auch diesmal echte Nobelpreisträger an, darunter der deutsche Physik-Nobelpreisträger von 2001, Wolfgang Ketterle. Wissenschaftler aus den USA bekamen den Preis in der Kategorie Medizin, weil sie versucht hatten, durch Achterbahnfahren Nierensteine schneller auszuscheiden. Forscher aus Schweden, Kolumbien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz erhielten den Preis in der Kategorie Biologie für den Nachweis, dass Wein-Experten durch Geruch verlässlich nachweisen können, ob sich in ihrem Weinglas eine Fliege befindet.

Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden, Rumänien, Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien, Indonesien und Italien wurden in der Kategorie Anthropologie ausgezeichnet – dafür, dass sie in einem Zoo nachgewiesen hatten, dass Schimpansen Menschen etwa genauso oft und genauso gut imitieren wie Menschen Schimpansen. Forscher aus Kanada, China, Singapur und den USA untersuchten, ob es effektiv für Arbeitnehmer ist, Voodoo-Puppen gegen missliebige Chefs zu verwenden – und erhielten dafür den Preis in der Kategorie Wirtschaft. (dpa)

Mehr zum ThemaVolkswagen gewinnt Ig-Nobelpreis für Abgasmanipulation