Kolumbianische ELN-Rebellen verkünden Freilassung aller Geiseln

Die linke Guerillaorganisation ELN hat im Westen Kolumbiens sechs Geiseln frei gelassen und somit nach eigenen Angaben keine entführten Menschen mehr in ihrer Gewalt. Die Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque hatte die Freilassung sämtlicher Geiseln zur Bedingung für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit den Rebellen gemacht. Sie behauptet jedoch, die "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) halte noch immer zehn Menschen fest.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz bestätigte am Mittwoch via Twitter die Übergabe der sechs Entführten in der Region Choco. Die ELN hatte die drei Polizisten, einen Soldaten und zwei Zivilisten am 8. August während einer Bootsfahrt in ihre Gewalt gebracht.

Die wiederholte Entführung von Sicherheitskräften und Zivilisten behindert die laufenden Friedensgespräche zwischen der ELN und der Regierung. Mit Unterbrechungen verhandeln die Aufständischen und die Staatsführung seit Anfang 2017 über ein Friedensabkommen. Seit dem Friedensvertrag mit den Farc-Rebellen ist die ELN mit ihren rund 1500 Kämpfern die letzte aktive Guerillaorganisation Kolumbiens. (dpa)