Völlerei gegen Wehrpflicht: Südkoreaner nehmen gemeinsam zu, um sich vor Militärdienst zu drücken

Militärische Ermittler untersuchen mittlerweile den Fall von zwölf Absolventen einer Universität in Seoul, die nach geheimer Absprache einen Versuch unternommen haben, sich durch Körpergewichtszunahme für den regulären Wehrdienst untauglich zu machen. Die Männer, die alle eine musikalische Ausbildung zu Sängern gemacht hatten, wollten dadurch angeblich mehr Zeit für Proben gewinnen.

Die Betroffenen sollen in einem Gruppenchat Vorschläge dazu ausgetauscht haben, wie sie am schnellsten zunehmen können, berichtet die Zeitung The Korea Herald. Zu empfehlen sei der vermehrte Konsum von "kalorienreichen Protein-Mixgetränken, Nahrungsergänzungsmitteln und Aloe-Saft" gewesen. Die Männer hätten zusammen fünf Mal pro Tag Pizza und Hamburger gegessen, einer davon soll innerhalb von sechs Monaten insgesamt 30 Kilo zugenommen haben.

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Laut dem südkoreanischen Wehrpflichtgesetz müssen alle diensttüchtigen Männer unter 28 Jahren einen zweijährigen Militärdienst absolvieren. Vor der Einberufung werden sie einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Je nach den Ergebnissen dieses Tests kann der aktive Dienst durch alternative Programme ersetzt werden. Von den zwölf Südkoreanern in dem Ermittlungsverfahren hätten zwei bereits einen alternativen Dienst geleistet, vier weitere befänden sich demnach noch in ihrer Laufzeit. Im Fall eines Schuldspruchs werden sie alle zwei Jahre regulären Wehrdienst verbüßen müssen.