Frankreich: Bildungsminister schlägt Arabische Sprache für Lehrplan vor als Schutz vor Salafismus

Der französische Bildungsminister hat in einem Interview seine Unterstützung für die Initiative ausgesprochen, die arabische Sprache in den Schulplan einzufügen. Der Vorschlag hat den rechten politischen Flügel sehr empört.

In einem Interview erklärte Jean-Michel Blanquer, Frankreich solle eine qualitative Strategie ausarbeiten, wie man französischen Schülern die arabische Sprache beibringen könnte. Arabisch, sowie Chinesisch und Russisch, gehöre zu den größten Sprachen der Zivilisation und solle "nicht nur von Menschen maghrebinischer Herkunft oder arabischsprachigen Ländern" gelernt werden.

Damit kommentierte Blanquer einen Bericht der Pariser Denkfabrik Institut Montaigne. Dem Bericht zufolge tendieren viele Schüler, die arabisch in der Mittelschule und in der Highschool lernen wollen, dazu, sich an die religiösen Schulen zu wenden, die ultrakosarvative Strömung des Islams, Salafismus, predigen. Deswegen rufen die Autoren des Berichts die Regierung dazu auf, die arabische Sprache in den Lehrplan aufzunehmen, um der politische und religiöse Indoktrinierung die Stirn zu bieten.

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Der Kommentar von Blanquer löste viel Kritik am rechten Rand des politischen Spektrums aus. Der Bürgermeister der Stadt Beziers nannte den Vorschlag von Blanquer ein "Projekt mit unabsehbaren Folgen". "In einem normalen Land werden die Migranten gefordert, sich zu integrieren, auch über das Erlernen der nationalen Sprache. In unserem Land will der Bildungsminister, dass französische Kinder Arabisch lernen", schrieb ein Mitarbeiter der von Marine Le Pen angeführten Partei Rassemblement National.