Bundesweite Aktion: Zoll fahndet nach Mindestlohn-Betrügern

Mit rund 6.000 Fahndern startet der deutsche Zoll am Dienstag eine bisher einmalige Aktion, um Mindestlohn-Betrügern auf die Spur kommen. Immer wieder stehen Branchen wie Bau-, Fleisch-, Reinigungs- und Gastgewerbe im Verdacht, dass hier einzelne Unternehmer den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde nicht zahlen und somit die Beschäftigungen viel weniger Geld verdienen, als ihnen zusteht. Zudem soll mit den Kontrollen gegen Schwarzarbeit und illegale Tätigkeiten vorgegangen werden.

Die Aktion ist auf zwei Tage angesetzt und dauert bis Mittwoch. Damit soll der Druck erhöht werden, um das Umgehen des Mindestlohns und illegale Beschäftigung zu unterbinden. Allein 2017 betrug der Schaden durch nicht gezahlte Abgaben und Steuern nach Angaben des zuständigen Finanzministeriums rund eine Milliarde Euro. Aber mangels ausreichend Personal konnten nur 2,4 Prozent der Betriebe überhaupt kontrolliert werden. Von heute 6.800 Mitarbeitern bei der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" (FKS) soll die Zahl der Mitarbeiter bis 2021 auf knapp 8.500 wachsen. Mittelfristig will Finanzminister Olaf Scholz (SPD) bis zu 3.100 neue Stellen. (dpa)

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