Iran bestätigt Raketenangriff auf kurdische Separatisten in Irak

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben einen Raketenangriff auf ein Büro kurdischer Separatisten im Nordirak bestätigt. Dabei sollen nach kurdischen Angaben mindestens elf Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden sein. Die Demokratische Partei des iranischen Kurdistans (PDKI) hatte bereits am Samstag auf Twitter den Iran für die Attacke in der nordirakischen Stadt Koja verantwortlich gemacht.

"Am Samstag haben die IRGC das Büro von Terroristen mit sieben Kurzstreckenraketen beschossen", verkündeten die Revolutionsgarden in einer Presseerklärung am Sonntag. Bei dem Gebäude habe es sich um eine Ausbildungsstätte für Terroristen gehandelt, in der Sabotageoperationen gegen den Iran geplant worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Isna aus der IRGC-Erklärung. Teheran habe das Gebäude der Partei und auch ein angrenzendes Flüchtlingslager mit Marschflugkörpern beschossen.

Sowohl im Iran, also auch im Nordirak, der Türkei, Syrien und Armenien leben Kurden als Minderheiten. Viele Angehörige der ethnischen Gruppe träumen von einem eigenen kurdischen Staat. Gewisse separatistische Bewegungen gelten in den jeweiligen Staaten als Terrororganisationen. So wird die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nicht nur in der Türkei, sondern auch in der EU und den USA als Terrorgruppierung eingestuft, in Deutschland ist sie seit dem Jahr 1993 verboten. (dpa)

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