Ägyptisches Gericht bestätigt 75 Todesurteile gegen Islamisten

Wegen ihrer Proteste nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi hat ein Gericht in Ägypten 75 Todesurteile gegen Islamisten bestätigt. 31 der verurteilten Muslimbrüder seien in Abwesenheit verurteilt worden, wie das Staatsfernsehen am Samstag berichtete. Zuvor hatten die Richter die nicht bindende Meinung des Großmuftis zu dem ursprünglich im Juli gefällten Urteil angehört. Die zum Tod durch den Strang Verurteilten können Berufung einlegen.

Im Juli 2013 wurde Mohammed Mursi, der aus den Reihen der Muslimbrüder kommt, nach Massenprotesten gegen seine Regierung vom Militär unter dem jetzigen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi gestürzt. Wochenlange Massenproteste seiner Anhänger führten zu dem blutigsten Tag in der jüngeren Geschichte Ägyptens: Beim gewaltsamen Sturm der Protestcamps durch die Sicherheitskräfte starben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge mindestens 817 Menschen. (dpa)

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