Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht Trendwende in Migrationspolitik

Europa hat nach Einschätzung von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz Fortschritte in der Migrationsfrage erzielt. "Immer weniger Menschen machen sich auf den Weg über das Mittelmeer, immer weniger sterben", sagte der ÖVP-Politiker in einem "Spiegel"-Interview. Jetzt gehe es Schritt für Schritt weiter.

"Wir sollten verhindern, dass Schiffe mit Migranten in Nordafrika überhaupt ablegen und dass sie nach ihrer Rettung aus Seenot automatisch in die EU gebracht werden", erklärte Sebastian Kurz. Ägypten sei schon heute bereit, Menschen zurückzunehmen, die in Ägypten aufgebrochen seien. "Genau das müssen wir jetzt auch in Libyen, Marokko oder Tunesien durchsetzen, etwa durch eine stärkere Kooperation mit der jeweiligen Küstenwache." Der österreichische Bundeskanzler plädierte außerdem dafür, das Mandat der Grenzschutzagentur Frontex robuster zu gestalten.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Jahresbeginn 88.761 Migranten in Europa angekommen. In diesem Jahr gelten 1.565 Menschen, die von Nordafrika nach Europa übersetzen wollten, als tot oder vermisst. (dpa)

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