Jemen-Gespräche in Genf scheitern an Abwesenheit von Huthi-Rebellen

Die Genfer Gespräche über das arabische Bürgerkriegsland Jemen sind gescheitert, weil die Delegation der Huthi-Rebellen nicht anreisen konnte. "Wir haben es nicht geschafft, die Delegation aus Sanaa hierher zu bekommen", sagte UN-Vermittler Martin Griffiths am Samstag in Genf. Er betonte, dass die Huthi-Rebellen den Willen gehabt hätten, in die Schweiz zu reisen, dies aber nicht geschafft hätten. Es handle sich um einen "fragilen Moment" für das Bürgerkriegsland.

Die Aufständischen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa hatten in den Tagen zuvor ein bereitgestelltes Flugzeug der Vereinten Nationen abgelehnt und eine andere Maschine verlangt. Gespräche über das von der Gewalt zerrissene Land wurden deshalb nur mit der Delegation der Regierung geführt.

Im Jemen kämpft die international anerkannte Regierung des Landes gegen die Rebellen, die weite Teile des Nordens und auch Sanaa beherrschen. Ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis bombardiert Stellungen der Huthis aus der Luft. Für die UN spielt sich im Jemen "die schlimmste humanitäre Krise der Welt" ab: 22 Millionen Menschen - drei Viertel der Bevölkerung - sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, sieben Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. (dpa)

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