Chemnitz: Polizei sucht nach drittem Tatverdächtigen - Identität der Inhaftierten noch unklar

Rund eine Woche nach dem Tötungsfall von Chemnitz gehen die Behörden von einem weiteren Mittäter aus. Auch bei den bereits in Untersuchungshaft sitzenden Tatverdächtigen gibt es neue Erkenntnisse. Deren Ausweisdokumente waren zumindest in einem Fall eine "Totalfälschung".

"Das Amtsgericht Chemnitz hat heute Vormittag diesen Haftbefehl erlassen", sagte der sächsische Generalstaatsanwalt Hans Strobl am Dienstag im sächsischen Landtag. Das Amtsgericht habe eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Mann angeordnet. Der Gesuchte sei ein Asylbewerber aus dem Irak.

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Dabei ist die Herkunft der beiden Männer, die in Chemnitz nach einem Messerangriff auf einen 35-jährigen Deutsch-Kubaner und zwei Russland-Deutsche inhaftiert wurden, bis heute ungeklärt. Bisher hatten die Behörden die beiden als Iraker und Syrer bezeichnet.

Das Bundesinnenministerium teilte jedoch am Dienstag mit, dem mutmaßlichen Syrer sei im September 2015 "im schriftlichen Verfahren die Anerkennung als Flüchtling gewährt" worden. Seine Angaben zur Identität beruhten auf einer Selbstauskunft. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sei aktuell dabei, diese Angaben von Alaa S. "im Rahmen des laufenden Widerrufsverfahrens" zu verifizieren.

(dpa/rt deutsch)