Indonesien: 15-Jährige, die von Bruder vergewaltigt wurde, nach illegaler Abtreibung begnadigt

Der Oberste Gerichtshof der indonesischen Insel Sumatra hat ein Mädchen begnadigt, das wegen Abtreibung, die in Indonesien illegal ist, verhaftet worden war. Nachdem die 15-Jährige mehrfach von ihrem Bruder vergewaltigt wurde, wurde sie schwanger und ließ das Kind abtreiben. Sie wurde ursprünglich zu sechs Monaten Haft verurteilt - Menschenrechtsaktivisten bezeichneten die Strafe als Hohn.

Das Mädchen soll im siebten Schwangerschaftsmonat eine Kräutermischung zu sich genommen und dadurch die Wehen verursacht haben. Nach der Geburt begrub sie das Baby in der Nähe ihres Hauses. Die Leiche war im Mai entdeckt worden, woraufhin die Polizei Ermittlungen aufnahm. Das Mädchen wurde zunächst im selben Gefängnis wie sein Bruder untergebracht, der eine zweijährige Haftstrafe bekam. Anschließend wurde die junge Frau in ein Frauenhaus verlegt, in der sie psychologische Beratung bekommt. Die 15-Jährige wird demnächst freigelassen. Nun fordern Aktivisten, auch die Ermittlungen gegen ihre Mutter einzustellen, die ihrer Tochter angeblich dabei geholfen haben soll, die Schwangerschaft abzubrechen.

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