Pakistan entsendet Truppen zum Schutz von Diplomaten in Islamabad

Hunderte Soldaten haben in Pakistans Hauptstadt Islamabad Stellung bezogen, um Diplomaten vor protestierenden Islamisten zu schützen. Rund 700 zusätzliche Militärs seien am Donnerstag rund um das bereits hoch gesicherte Diplomatenviertel Islamabads postiert worden, sagte ein Polizeibeamter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Tausende Polizisten und paramilitärische Truppen schützten das Gebiet bereits. Die Proteste der Islamisten wurden am Abend (Ortszeit) erwartet.

Die Partei Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) des Klerikers Khadim Rizvi hatte am Donnerstag im ostpakistanischen Lahore zu einem Marsch auf die Hauptstadt aufgerufen. Damit wollen die Islamisten die Regierung dazu zwingen, die Beziehungen zu den Niederlanden abzubrechen. Ihr Zorn entzündete sich an dem Plan des islamkritischen niederländischen Abgeordneten Geert Wilders, einen Wettbewerb der Karikaturen des Propheten Mohammed zu organisieren.

Tausende Demonstranten waren in Bussen, Autos und auf Motorrädern unterwegs. Vor einigen Jahren war es bei Protesten gegen Mohammed-Karikaturen in mehreren Ländern zu Gewalttaten gekommen. (dpa)

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