Schweden: Mehrere ehemalige Nazis auf Wahlliste der rechten Schwedendemokraten

Die schwedische Zeitung Expressen und die Anti-Rassismus-Gruppe Expo haben einen Bericht veröffentlicht, der zeigt, dass mehrere ehemalige Mitglieder der rechtsextremen Nazi-Organisation Nationalsocialistisk front (NSF) auf den Wahllisten der Schwedendemokraten zu finden sind. Die Kandidaten sollen nicht nur peripher an nationalsozialistischen Aktivitäten beteiligt gewesen, sondern "tief im Nazi-Milieu verwurzelt" sein.

Insgesamt treten bei den Wahlen am 9. September 6.000 Kandidaten für das Parlament, über 12.000 Kandidaten für die Kreistage und über 52.000 Kandidaten auf der Gemeindeebene an. In dem Bericht nahmen die Journalisten nicht nur Aktivisten unter die Lupe, die lediglich "bei rechtsextremen und nationalsozialistischen Demonstrationen gesehen wurden", sondern vor allem jene, die tief in der Nazi-Szene verwurzelt waren. Darunter befinden sich Mitglieder von Nazi-Organisationen, Nazi-Aktivisten und aktive Propagandisten. Andreas Olofsson, der der NSF in den 1990er Jahren beitrat und nun für die Kreisverwaltung Skåne kandidiert, erklärt nun, er sei damals "jung und dumm" gewesen und habe seine Nazi-Vergangenheit bereits verworfen. "Heute bin ich ein ganz anderer Mensch", so Olofsson. 

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