Seit dem Jahr 2011 habe es 70-mal Ermittlungen gegeben, weil ein Obdachloser umgebracht wurde. Die Bundesregierung gehe zudem von einer hohen Dunkelziffer an nicht erfassten Straftaten aus. In dem Bericht heißt es, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) habe zwischen 2011 und 2017 fast 150 Delikte gezählt, bei denen Obdachlose getötet wurden – also mehr als doppelt so viele wie die Polizei.
Linke-Innenexpertin Ulla Jelpke kritisierte eine unzureichende Erfassung von Tatmotiven bei Übergriffen auf Obdachlose. Sie erwarte, dass "die Bundesregierung nach Erklärungen für das gestiegene Gewaltniveau sucht und entsprechende Gegenmaßnahmen entwickelt". In dem Zeitungsbericht heißt es unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA), dass acht Obdachlose seit dem Jahr 1990 von Rechtsextremisten getötet worden seien. (dpa)
Mehr zum Thema-Polizei räumt Zeltplatz von Obdachlosen in Londoner Straße wegen Umweltproblemen und erntet Kritik