Taliban entführen mehr als 100 Buspassagiere

Radikalislamische Taliban haben in der nordafghanischen Provinz Kundus drei Reisebusse mit mehr als 100 Passagieren entführt. Die Busse seien um 07.30 Uhr morgens (Ortszeit) im Bezirk Chanabad auf einer Überlandstraße zum Anhalten gezwungen und von dort in ein Dorf in der Nähe gebracht worden, sagte Said Asadullah Sadat, ein Mitglied des Provinzrates. Einheiten der afghanischen Armee seien auf dem Weg dort hin, sagte der Bezirkschef von Khanabad, Hajatullah Amiri.

Wie viele Menschen genau entführt worden seien, sei noch unklar, sagte Amiri. Taliban-Kämpfer errichten immer wieder Kontrollposten auf Überlandstraßen und durchsuchen Autos und Busse auf Mitarbeiter der Regierung und Sicherheitskräfte.

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Die Entführung fand einen Tag nach einem erneuten Waffenstillstandsangebot von Präsidenten Aschraf Ghani an die Taliban statt. Ghani hatte den Aufständischen am Sonntag eine dreimonatige Waffenruhe angeboten. Die Regierung würde diese ab dem heutigen Montag einhalten, wenn sich auch die Aufständischen daran hielten. Eine Antwort der Extremisten steht noch aus. (dpa)