Rettungsschiff "Aquarius" fährt wegen Flaggen-Frage nach Marseille

Das Flüchtlings-Rettungsschiff "Aquarius" steuert nach seinem jüngsten Einsatz im Mittelmeer nun zunächst nach Südfrankreich. Nach Aufforderung des Schiffseigentümers müsse das Schiff nach Marseille fahren, um die politische und administrative Situation mit seiner Flagge zu klären, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée am Donnerstag auf Twitter mit. Das britische Überseegebiet Gibraltar hatte Anfang der Woche angekündigt, der "Aquarius" die Flagge zu entziehen.

"Die Aquarius hat jede Absicht und Verpflichtung, so schnell wie möglich in die Rettungszone zurückzukehren", hieß es weiter. Damit ist das Mittelmeer nördlich von Libyen gemeint, von wo aus Migranten immer wieder versuchen, mit Booten nach Europa zu gelangen.

Das private Rettungsschiff von SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen war am Mittwoch nach fünftägigem Ausharren auf dem Meer in den Hafen der maltesischen Hauptstadt Valletta eingelaufen. Dort konnten 141 Migranten von Bord gehen, die die "Aquarius"-Crew von Holzbooten gerettet hatte. Malta hatte sich erst bereit erklärt, die "Aquarius" einlaufen zu lassen, nachdem Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien zugesagt hatten, die Geretteten aufzunehmen. (dpa)

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