Türkische Justiz ermittelt Hintergründe der Lira-Talfahrt – fast 350 Internet-Profile im Visier

Die türkische Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul hat am Montag eine Ermittlung in Bezug auf die andauernde Wirtschaftskrise im Land eingeleitet. Laut einer offiziellen Erklärung der Behörde, die der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zur Verfügung gestellt wurde, sei sie gegen Menschen und deren Tätigkeit gerichtet, die die "wirtschaftliche Sicherheit des Staates gefährden".

Gleichzeitig ermittelt das türkische Innenministerium gegen insgesamt 346 Konten in sozialen Netzwerken, deren Nutzer Informationen verbreitet haben sollen, die den "Dollar-Wechselkurs in die Höhe getrieben haben", berichtet die Zeitung Hurriyet Daily News. Außerdem eröffnete auch das türkische Ermittlungskomitee für Finanzkriminalität (MASAK) ein eigenes Verfahren gegen Personen und Behörden, die durch "Verbreitung von Fake News die Wirtschaft manipulieren wollen". Zu solchen falschen Informationen gehörten unter anderem Nachrichten über die "angebliche Einmischung des Staates, um die Devisen auf Konten in türkische Lira umzutauschen", teilte der stellvertretende Pressesprecher des türkischen Finanzministeriums, Ali Berber, gegenüber dem Blatt mit.

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