Präsidentenstichwahl in Mali

Im Krisenstaat Mali findet am Sonntag unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen die Stichwahl für einen neuen Präsidenten statt. Die Wähler müssen sich zwischen Amtsinhaber Ibrahim Boubacar Keïta und Oppositionsführer Soumaïla Cissé entscheiden. Der 73-jährige amtierende Staatschef hat bei der ersten Runde am 29. Juli rund 42 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Herausforderer konnte bei der ersten Abstimmung nur rund 18 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Soumaïla Cissé warf in diesem Zusammenhang Boubacar Keïta Wahlbetrug vor, das Verfassungsgericht bestätigte aber die Ergebnisse. Die erste Abstimmungsrunde verlief zwar weitgehend friedlich. Wegen Angriffen und anderer Zwischenfälle konnten die Wähler aber in Hunderten Wahllokalen im Norden und im Zentrum Malis nicht abstimmen.

Der wüstenhafte Norden Malis ist das Rückzugsgebiet mehrerer mit Al-Kaida verbundener islamistischer Terrororganisationen. Eine rund 14.000 Mann starke UN-Friedenstruppe, an der sich auch die Bundeswehr mit etwa 1.000 Soldaten beteiligt, bemüht sich um eine Stabilisierung des Landes. (dpa)

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