Britischer Muslimrat kritisiert Boris Johnson in Burka-Affäre

In der Diskussion um Boris Johnsons umstrittene Burka-Äußerungen hat der britische Muslimrat den ehemaligen Außenminister scharf kritisiert. Er habe Frauen mit Vollverschleierung verspottet und damit die Islamfeindlichkeit befeuert, warnte die führende muslimische Organisation Großbritanniens am Samstag. "Seine Worte haben eine potenziell gefährliche Auswirkung für muslimische Frauen und Muslime im Allgemeinen", erklärte der Rat.

Boris Johnson hatte in seiner wöchentlichen Kolumne im Telegraph am Montag Frauen mit Vollverschleierung mit "Bankräubern" und "Briefkästen" verglichen. Seine konservative Partei leitete ein Disziplinarverfahren ein, nachdem mehrere Beschwerden eingegangen waren. Im Extremfall könnte dem Politiker dabei der Ausschluss aus der Fraktion oder sogar aus der Partei drohen. Der einflussreiche konservative Politiker Jacob Rees-Mogg erklärte im Telegraph, die Ermittlungen gegen Boris Johnson seien durch Neid und Angst vor seinem Führungspotenzial motiviert. (dpa)

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