Kämpfe im ostafghanischen Gasni dauern an

Nach einem Angriff Hunderter Taliban-Kämpfer auf die afghanische Stadt Gasni haben sich die Islamisten den zweiten Tag in Folge Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Eine Verstärkung von Spezialkräften erreichte in der Nacht zum Samstag die 150.000-Einwohner-Stadt. Die teilweise eingeflogenen Einheiten seien gerade dabei, nach und nach Häuser nach Extremisten zu durchsuchen, teilte ein Sprecher mit.

Über die Kämpfe gab es widersprüchliche Angaben. Weder die Angaben der Regierung noch der Taliban konnten verifiziert werden. Am Freitagvormittag war der Strom in Gasni ausgefallen, wenig später der Handyempfang. In der Nacht zum Freitag hatten rund 1.000 Taliban-Kämpfer die Provinzhauptstadt überfallen. Bei den Gefechten wurden mindestens 16 Menschen getötet und 30 weitere verletzt, der Großteil von ihnen Sicherheitskräfte.

Gasni liegt an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung, die die Hauptstadt Kabul mit der südlichen Stadt Kandahar verbindet. Der Angriff auf Gasni ist der zweite auf eine Provinzhauptstadt in diesem Jahr. Laut Militärangaben kontrollieren die Taliban aktuell knapp 14 Prozent des Landes. Weitere 30 Prozent sind umkämpft. Allerdings sehen andere Quellen eine höhere Dominanz der Islamisten. (dpa)

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