Bundesregierung: Deutlich mehr antisemitische Straftaten gemeldet

Die Zahl gemeldeter antisemitischer Straftaten hat im ersten Halbjahr deutlich zugenommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg sie von 362 auf 401 - ein Anstieg um 10,7 Prozent, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf die quartalsweise Abfrage der Linken-Abgeordneten Petra Pau hervorgeht. Die Zahlen sind vorläufig, weil noch Taten nachgemeldet werden könnten.

Der Anstieg ist maßgeblich durch eine Zunahme in der mit Abstand größten Untergruppe verursacht, der rechts motivierten Täter. Sie verübten 349 Taten (erstes Halbjahr 2017: 334). Aber auch in allen anderen Untergruppen wuchs die Zahl der antisemitischen Taten: bei links motivierten Tätern (6 Straftaten im ersten Halbjahr 2018) ebenso wie bei solchen mit ausländischer Ideologie (12) und religiöser Ideologie (9).

Die mit Abstand meisten antisemitischen Straftaten registrierte im laufenden Jahr bislang Berlin (80), gefolgt von Bayern (43). Auf Platz drei folgt Niedersachsen. (dpa)

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