Drei Meter vorm Ziel geschnappt: Gauner graben zwei Jahre lang Tunnel zur Erdöl-Pipeline in Sibirien

Die Ermittlungen im Fall der sechs Männer, die in der russischen Region Irkutsk zwei Jahre lang an einem Tunnel zu einer großen Ölpipeline gegraben haben, sind abgeschlossen, teilte der Pressedienst der regionalen Polizeidirektion Irkutsk am Dienstag mit. Die Sechs gruben einen 125 Meter langen Tunnel von Hand mit Schaufeln und sind im Februar nur drei Meter vor ihrem Ziel aufgeflogen. Sie hatten Werkzeug zum Anzapfen der Pipeline sowie Schläuche und Rohre zum Abführen des Erdöls dabei.

Ziel der Gauner war es, eine Erdölpipeline anzuzapfen, die eine große Ölraffinerie in der westsibirischen Stadt Angarsk speist. Das Unternehmen hätte Zeit gebraucht, um Gewinn abzuwerfen, und lief darum im Geheimen. Dass die Männer aufflogen, wertet der Pipelinebesitzer, die Firma Transneft, als Glücksfall: Bei dem Versuch, die Hochdruckleitung anzuzapfen, hätten die Möchtegern-Ölscheichs wahrscheinlich eine Katastrophe ausgelöst. Eine Ölverseuchung des Flusses Angara wäre möglich – oder ein Brand, der das Raffinerie-Öllager mit ungefähr 50.000 Tonnen Rohöl erfassen und die Luft in der Stadt Angarsk mit Rauch vergiften könnte. Den Männern drohen noch bis zu 10 Jahre Haft. (Interfax)

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