Burka-Verbot in Dänemark: Geschäftsmann will alle Bußgelder übernehmen

In Dänemark ist eine neue Diskussion um die Strafen für Verstöße gegen das Burka-Verbot entbrannt. Der französisch-algerische Geschäftsmann Rachid Nekkaz kündigte an, alle Bußgelder zu übernehmen, die wegen des am 1. August in Kraft getretenen Verschleierungsverbots verhängt würden. Die konservative dänische Regierungspartei Venstre und die rechtspopulistische Danske Folkeparti kritisierten am Dienstag, damit untergrabe er die dänische Rechtsprechung.

Sie forderten die Regierung auf, statt der Geldstrafen über "milde" Gefängnisstrafen oder gemeinnützige Arbeit nachzudenken. "Man kann vielleicht Bußgelder für andere bezahlen, aber man kann nicht für andere einsitzen", sagte der integrationspolitische Sprecher der Danske Folkeparti der Nachrichtenagentur Ritzau. Das erste Bußgeld wurde bereits zwei Tage nach Inkrafttreten verhängt: Eine 28-jährige Frau, die in einem Einkaufszentrum einen Nikab trug, muss 1.000 Kronen (etwa 134 Euro) zahlen. Wird eine Frau mehr als dreimal mit Gesichtsschleier erwischt, steigt das Bußgeld bis auf das Zehnfache an.

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Nekkaz sagte der Zeitung Berlingske, er wolle am 11. September nach Kopenhagen kommen, um das Geld zu zahlen. Der Millionär hat nach eigenen Angaben in unterschiedlichen Ländern bereits mehr als 1.500 Bußgelder für Frauen mit Gesichtsschleiern übernommen. (dpa)