Brasilien macht Staatsgrenze mit Venezuela dicht – aber nur für ein paar Stunden

Vor dem Hintergrund des wachsenden Zustroms von Migranten aus dem krisengeschüttelten Venezuela hat das Oberste Bundesgericht Brasiliens am Montag eine Schließung der Grenzübergänge im Bundesstaat Roraima angeordnet. Die Maßnahme sollte solange gelten, bis notwendige Bedingungen für die Aufnahme aller Flüchtlinge geschaffen werden. Doch bereits wenige Stunden später widerrief das Gericht sein Urteil.

"Es ist nicht gerechtfertigt, wegen der Schwierigkeiten mit der Aufnahme von Flüchtlingen den einfachen Weg der 'Türschließung' zu gehen", zitiert BBC die Richterin des Supremo Tribunal Federal, Rosa Weber, aus dem Gerichtsbeschluss, der kurz vor Mitternacht veröffentlicht wurde.

Nach dem versuchten Attentat gegen den venezolanischen Staatschef Nicolas Maduro am Samstag spitzte sich die Lage im lateinamerikanischen Land noch deutlich mehr zu. Lokalen Behörden in Roraima zufolge sollen durchschnittlich 500 Venezolaner täglich die Staatsgrenze nach Brasilien überqueren.

Mehr zum Thema - "Versuch, Venezuela zu destabilisieren": Moskau verurteilt mutmaßlichen Drohnenangriff auf Maduro