Handicap bei neuen Bundeswehr-Panzern - Soldaten dürfen nicht größer als 1,84 Meter sein

Die deutsche Bundeswehr setzt große Hoffnungen auf den modernsten Schützenpanzer Puma, dessen technische Eigenschaften flächendeckend gepriesen werden. Er sollte bis 2020 mit etwa 350 Exemplaren nach circa 40 Jahren im Einsatz seinen Vorgänger Marder ablösen. Im Lichte neuer Erkenntnisse wird diese Perspektive jedoch fraglich: Wegen einer falschen Einschätzung bei der Planung können nun nur Soldaten mit einer Körpergröße unter 1,84 Metern im hinteren Kampfraum des Kampffahrzeugs mitfahren.

Auch der vordere Teil des Puma-Panzers ist nur für eine Maximalgröße von 1,91 Metern geeignet, berichtete die Welt. Im Gegensatz dazu darf die Schützentrupp-Besatzung des Altpanzers Marder bis zu 1,96 Meter groß sein, was ein grundsätzliches Dilemma beim Wechsel des Heeres zur neuen Kriegsmaschine darstellt.

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Die Schuld am Handicap wird den Bundeswehreinkäufern gegeben. Sie sollen vor über 15 Jahren – also noch in der Entwicklungsphase des Puma – das künftige Wachstum von Jugendlichen anhand spezieller medizinischer Statistik falsch eingeschätzt haben.

Mittlerweile prüfe die Bundeswehr im Zusammenspiel mit der Industrie mögliche Wege für "signifikante, perzentilrelevante Verbesserungen" des Modells. Der aktuelle Preis für ein Puma-Exemplar beträgt über acht Millionen Euro.