"Wie Briefkästen": Rassismus-Vorwürfe gegen Boris Johnson nach Kommentaren zu Muslimas

Boris Johnson, ehemaliger Außenminister Großbritanniens, hat in seiner neuesten Kolumne in der britischen Zeitung Telegraph Damen im Nikab mit "Briefkästen" verglichen. Etwas besser kamen bei ihm diejenigen unter Muslima weg, die lediglich eine Burka tragen – sie verglich er mit "Bankräubern". Dafür hagelte es von vielen Seiten harte Kritik.

In seinem Artikel zum dänischen Verschleierungsverbot schrieb er beiden Kleidungsstücken eine Funktion der "Unterdrückung" zu. Damit erntete er einen landesweiten Sturm an Kritik aus der Politik und auf den sozialen Medien. Den schärfsten Ton schlug David Lammy von der Labour-Partei an: Er wirft Johnson, den er Britanniens "Trump aus dem Ein-Euro-Laden" nennt, vor, dieser schüre "die Flammen der Islamophobie", um seine "schmuddeligen Wahlkampf-Ambitionen voranzutreiben". 

Guardian-Journalist Dawn Foster twitterte: "Nichts zählt als Fettnäpfchen, solange er hineintritt, was?"

Miqdaad Versi, stellvertretender Generalsekretär des Muslimrates in Großbritannien, stellt sich die Frage, "Kann eine derartige Wortwahl etwas anderes als Anbiederung an die Rechtsextremen sein?"

Bereits zuvor nannte Johnson schwarze Menschen "Negerlein" mit "Wassermelonenlächeln". Neben rassistischen Kommentaren machte er sich auch weiterer Fauxpas' schuldig – zum Beispiel, indem er sich in einem Sikh-Tempel über den Export von Whisky unterhielt, was ihm reichlich Kritik aus den Reihen der eigenen Partei einbrachte.

Es ist unklar, wie die Entlohnung für Johnsons Tätigkeit als Kolumnist beim Telegraph aussehen wird, doch zuvor warf der Job gut 280.000 Euro ab – einen Betrag, den Johnson "Peanuts" nannte. (The Telegraph)

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