Indonesien: Über 90 Tote nach neuem Erdbeben vor Ferieninsel Lombok nahe Bali

Bei einem erneuten schweren Erdbeben vor der indonesischen Insel Lombok sind mindestens 91 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahl nannte Sutopo Nugroho von der nationalen Katastrophenschutzbehörde am Montagmorgen (Ortszeit). "Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der Opfer noch steigt", sagte er. Die meisten Opfer seien auf herunterfallende Trümmerteile zurückzuführen. Das Beben hatte eine Stärke von 7,0.

An der Nordküste von Lombok wurde eine kleine Tsunamiwelle von 13 Zentimetern Höhe registriert, eine weitere bildete sich vor der östlichen Nachbarinsel Sumbawa. Medien berichteten auch von Gebäudeschäden auf der westlichen Nachbarinsel Bali. Auch das Gebäude des internationalen Flughafens Ngurah Rai auf Bali wurde leicht beschädigt, der Flugbetrieb war davon aber nicht beeinträchtigt. Hinweise, dass ausländische Touristen unter den Opfern sind, gab es zunächst nicht. Das Auswärtige Amt teilte mit: "Nach bisherigen Erkenntnissen sind keine Deutschen ums Leben gekommen oder schwer verletzt worden."

Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok in 15 Kilometern Tiefe. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Der Katastrophenschutz rief die Bevölkerung zunächst auf, Meeresküste und Flussufer zu meiden. Die Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben. "Wir sammeln uns hier im Dunkeln ohne Strom. Jeder ist draußen im Freien", sagte der Distriktchef von Nord-Lombok, Najmul Akhyar. (dpa)

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