KFOR-Sodaten überwachen Talsperre Gazivoda im Kosovo

US-Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR haben am Samstag die Zugänge zur wichtigen Talsperre Gazivoda im Nordkosovo blockiert. Es handele sich lediglich um eine Übung, sagten die Soldaten dem nationalen serbischen TV-Sender "RTS". Die Talsperre, die sich über die Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo erstreckt, hatte am Vortag im Zentrum von Spekulationen über mögliche neue Gewalt im Kosovo gestanden.

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić, der am Samstagmorgen mit seinem Nationalen Sicherheitsrat in Belgrad tagte, hatte versichert, Serbien werde Gazivoda schützen. Es hatte Gerüchte gegeben, die albanische Spezialpolizei wolle die wegen der Strom- und Wasserversorgung für das Kosovo lebenswichtige Talsperre unter ihre Kontrolle bringen.

Im Kosovo wird neue Gewalt befürchtet, wenn am Samstag eine von der EU gesetzte Frist für ein Autonomie-Statut für die serbische Minderheit abläuft. Die Kosovo-Regierung hat sich jahrelang geweigert, die eigentlich verabredete Autonomie der Minderheit zu ermöglichen. Die Serben, die nur noch weniger als zehn Prozent der Bevölkerung von knapp zwei Millionen Menschen ausmachen, bilden im Norden des Kosovo die lokale Mehrheit. (dpa)

Mehr zum Thema - Kosovo: Angst vor neuer Gewalt wegen Fristende für Serben-Autonomie – KFOR zieht Kräfte zusammen