Vereinte Nationen stufen Mittelmeer als tödlichste Route für Flüchtlinge ein

Mehr als 1.500 Flüchtlinge und Migranten sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn im Mittelmeer ertrunken, davon allein 850 im Juni und Juli. Die Zahlen seien deshalb so alarmierend, weil es mehr Todesfälle gebe, aber zugleich immer weniger Menschen in Europa ankämen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag (Ortszeit) mit. Das Mittelmeer sei damit weltweit die tödlichste Seeroute.

Rund 60.000 Menschen sollen dem UNHCR zufolge in diesem Jahr das Mittelmeer überquert haben. Das sei etwa die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Spanien sei mit 23.500 Ankömmlingen derzeit das Hauptziel, gefolgt von Italien mit 18.500 und Griechenland mit 16.000. Mit einem Anteil von 13,5 Prozent stellten Flüchtlinge aus dem Kriegsland Syrien die größte Gruppe.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk rief alle Staaten entlang der Transitrouten auf, die Schmugglernetzwerke zu zerschlagen. Es müssten diejenigen zur Verantwortung gezogen werden, die Profit aus der Ausbeutung von gefährdeten Menschen schlagen wollten. Menschenschmuggler organisierten immer gefährlichere Überfahrten in immer weniger seetauglichen Boote, hieß es. (dpa)

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