Rizin-Bombenbauer schwor IS-Treeueid und plante islamistischen Anschlag an belebtem Ort

Nach dem Fund von hochgiftigem Rizin zum Bombenbau in einer Kölner Wohnung erhärtet sich der Terrorverdacht gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Islamisten Sief Allah H. Die Ermittler sind inzwischen überzeugt, dass der Tunesier tatsächlich vorhatte, einen Anschlag in Deutschland zu begehen.

"Er wollte an einem geschlossenen und belebten Ort einen Sprengsatz mit einer mit Rizin präparierten Splitterladung zünden", teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag mit. Der Haftbefehl wurde den Angaben zufolge deshalb um den dringenden Tatverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat erweitert. Bisher ging es um einen Anfangsverdacht.

H., der bei seiner Verhaftung Mitte Juni 29 Jahre alt war, soll sich selbst um Aufnahme in die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bemüht haben. Dort habe er an der Propagandaarbeit mitwirken wollen. Dazu habe er einen Treueeid auf den Anführer des IS geschworen.

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Die Ermittler haben mittlerweile auch Erkenntnisse, dass IS-Kämpfer Sief Allah H. den Vorschlag gemacht haben, einen Anschlag gegen "Ungläubige" in Deutschland zu begehen. Zu ihnen soll er im September und Oktober 2017 Kontakt über soziale Medien aufgenommen haben.

Bei der Vorbereitung geht die Bundesanwaltschaft von mindestens zwei Helfern im Ausland aus. H. habe sich im Mai per Messenger-Dienst bei einer unbekannten Person über die Herstellung von Rizin informiert und das Gift dann wie vorgeschlagen an einem Zwerghamster getestet. (dpa)