Kolumbus 2.0: US-Bürger will mit Boot nach China – und landet in Russland

Die russische Grenzpolizei hat einen US-Bürger festgenommen, der am 1. August mit seinem Boot auf der ostsibirischen Tschuktschen-Halbinsel ankam. Der Mann hat seine Identität mit seinem Führerschein bestätigt. Wie er erklärte, soll er in der Nähe von Alaska gefischt und gejagt haben. Danach beschloss er, eine kleine Reise nach China zu unternehmen – fand sich aber in Russland wieder.

Der US-Bürger soll außerdem um politisches Asyl in Russland gebeten haben. Ein Gesprächspartner sagte am Freitag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax, der Mann werde für weitere Untersuchungen nun in das Verwaltungszentrum Anadyr gebracht. Es bestehe der Verdacht, dass der US-Bürger eine psychische Persönlichkeitsstörung habe, fügte der Gesprächspartner hinzu.

Aktualisierung

Die Angaben über das Vorhaben des US-Bürgers, einen Asylantrag in Russland zu stellen, ließen sich nicht bestätigen. Der Mann habe wegen schlechter Wetterbedingungen mehrere Tage auf offener See verbracht und sei irrtümlich auf russisches Territorium geraten, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa mit. Außerdem habe er keine Kommunikationsmittel bei sich gehabt. Das US-Konsulat in der fernöstlichen Stadt Wladiwostok sei über den Vorfall informiert worden. US-Diplomaten stünden in Kontakt mit den russischen Behörden und leisteten dem US-Bürger notwendige konsularische Hilfe, fügte Sacharowa hinzu.

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