Tote bei Ausschreitungen nach Wahl in Simbabwe

Nach der Präsidentenwahl in Simbabwe sind bei Protesten gegen einen möglichen Wahlbetrug nach Angaben des staatlichen Fernsehens mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften seien mindestens vier weitere Menschen in der Hauptstadt Harare angeschossen worden, sagte der führende Oppositionspolitiker Tendai Biti am Mittwoch.

Die Bereitschaftspolizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein. Es waren auch Schüsse zu hören. Panzer, Truppenfahrzeuge des Militärs und Soldaten waren ebenso im Einsatz. 

Präsident Emmerson Mnangagwa machte die Opposition für die Ausschreitungen verantwortlich. Die US-Botschaft in Simbabwe forderte die Sicherheitskräfte zur Zurückhaltung auf. Die Opposition befürchtet wegen einer Verzögerung der Bekanntgabe der Ergebnisse einen Wahlbetrug. Die Proteste waren nur wenige Stunden nach deutlicher Kritik internationaler Wahlbeobachter eskaliert. Die Wahlen am Montag liefen nach Ansicht der EU-Beobachter frei und ohne Gewalt ab, doch die Abstimmung war nicht fair.

Mnangagwa forderte die Menschen auf, "Geduld und Reife" zu zeigen. Sein Herausforderer Nelson Chamisa, erklärte, die Wahlkommission verzögere die Bekanntgabe der Ergebnisse gezielt, um der Opposition den Wahlsieg zu stehlen. "Wir haben die meisten Stimmen gewonnen und werden den Sieg verteidigen", schrieb er auf Twitter. (dpa)

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