Die übrigen müssen nun beweisen, dass ihre Familien schon vor der Staatsgründung des an Assam grenzenden Nachbarlandes Bangladesch im Jahr 1971 in Indien lebten. Ansonsten droht ihnen die Abschiebung nach Bangladesch.
Betroffen sind vermutlich vor allem Muslime der bengalischsprachigen Minderheit. Hindu-Nationalisten sehen diese als Eindringlinge - ein Wort, das auch Indiens Premierminister Narendra Modi schon gebraucht hat. Kritiker sprechen daher von einer gegen Muslime gerichteten Maßnahme der hindu-nationalistischen Partei BJP, die sowohl Indien als auch Assam regiert.
Weil das arme, überbevölkerte Bangladesch vermutlich nicht die vier Millionen Menschen als eigene Bürger anerkennen und aufnehmen will, könnten sie staatenlos werden. Dieses Schicksal würden sie mit den Angehörigen der muslimischen Rohingya teilen, die im vergangenen Jahr zu Hunderttausenden vor Gewalt der Armee in Myanmar nach Bangladesch geflohen waren. (dpa)
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