Israels Marine stoppt Solidaritätsschiff auf dem Weg nach Gaza

Israels Marine hat am Sonntag ein internationales Solidaritätsschiff gestoppt, das auf dem Weg zum blockierten Gazastreifen war. Dieses erste von derzeit zwei Schiffen sei von der Marine gestoppt und dazu gezwungen worden, Kurs auf den israelischen Hafen Aschdod zu nehmen, sagte Adham Abu Selmeja von dem Palästinensischen Komitee gegen die israelische Blockade.

Die israelische Armee bestätigte, das aus Europa kommende Schiff sei abgefangen worden, weil es die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollte. "Das Schiff wurde überwacht und in Übereinstimmung mit internationalem Gesetz abgefangen." Es werde in den Hafen Aschdod gebracht.

Nach Angaben der Veranstalter fahre das Schiff "Al-Auda" (auf Deutsch "Die Rückkehr") unter norwegischer Flagge und hat 22 Menschen aus 16 Ländern an Bord. Das ehemalige Fischerboot transportiere Medikamente für die Menschen im Gazastreifen. Menschenrechtlern zufolge seien die Lebensbedingungen der rund zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens unerträglich.

Israel hat seit mehr als zehn Jahren eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Die Maßnahme wird mit Sicherheitserwägungen begründet, da im Gazastreifen die radikalislamische Hamas herrscht. Immer wieder versuchen Aktivisten, die Blockade auf See zu durchbrechen. Bei einer solchen Aktion im Jahre 2010 haben israelische Soldaten das türkische Schiff "Mavi Marmara" gestürmt. Zehn türkische Staatsbürger kamen dabei ums Leben. (dpa)

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