Kambodscha wählt Parlament

In Kambodscha hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Nach dem Verbot der wichtigsten Oppositionspartei gibt es praktisch keine Zweifel daran, dass der regierende Ministerpräsident Hun Sen wiedergewählt wird. Der 65-Jährige ist in dem südostasiatischen Staat bereits seit dem Jahr 1985 an der Macht. Damit ist Hun Sen einer der dienstältesten Regierungschefs der Welt.

Insgesamt dürfen mehr als acht Millionen Kambodschaner ihre Stimme abgeben. Ergebnisse werden noch am Sonntag erwartet. Das Land leidet bis heute unter den Folgen des Bürgerkriegs und der Gewaltherrschaft von Pol Pot in den 1970er Jahren mit schätzungsweise 1,7 Millionen Toten. Kambodschas Wirtschaft wächst inzwischen stabil, wenn auch auf verhältnismäßig niedrigem Niveau.

Bei der Wahl 2013 hat die oppositionelle Nationale Rettungspartei (CNRP) Hun Sen und seine Volkspartei (CCP) an den Rand einer Niederlage gebracht. Seit Ende vergangenen Jahres ist sie verboten. Parteichef Kem Sokha sitzt wegen angeblichen Hochverrats im Gefängnis. Viele andere Oppositionelle sind ins Exil geflüchtet und haben nun zum Boykott der Wahl aufgerufen. Die Europäische Union und die USA haben darauf verzichtet, Wahlbeobachter zu schicken. (dpa)

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