Laut dem Dekret würden Opfer häuslicher Gewalt ihre Lebensumstände nicht nachweisen müssen, außerdem sollen für sie flexible Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um ihre Sicherheit gewährzuleisten, schreibt der Guardian. Dazu gehöre unter anderem die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz und die E-Mail-Adresse zu wechseln sowie ihre Kontaktdaten von der Webseite der Firma löschen zu lassen.
Der Initiatorin des Gesetzgebungsaktes, Jan Logie von der Grünen Partei, zufolge sei es der erste Schritt, um die fürchterlich hohen Raten häuslicher Gewalt im Land einzudämmen und appellierte an andere Länder, sich daran ein Beispiel zu nehmen. "Ein Teil dieser Initiative findet in der ganzen Gesellschaft Gehör. Wir überlassen es nicht einfach der Polizei, weil wir verstehen, dass wir alle eine Rolle dabei spielen, den Opfern zu helfen. Es bedeutet auch, kulturelle Normen zu ändern und zu sagen: 'Wir haben alle daran Anteil, und es ist nicht OK'", zitierte sie das Blatt.
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Bisher waren die Philippinen der einzige Staat, der eine ähnliche Gesetzesinitiative für die Opfer ehelicher Gewalt auf nationaler Ebene durchgesetzt hatte, gefolgt von einzigen Bundesstaaten Kanadas. Das Gesetz soll im April nächsten Jahres in Kraft treten.
Neuseeland hat im Vergleich zu anderen Industriestaaten eine der höchsten Raten häuslicher Gewalt in der Welt. Im Durchschnitt wird jede vier Minuten ein solcher Fall bei der Polizei gemeldet. Die neuseeländische Wirtschaft büßt dadurch zwischen 2,4 und 4 Milliarden Euro pro Jahr ein.