Israel nimmt Al-Kaida-nahe "Weißhelme" auf - Sie sollen nach Deutschland kommen

Israel hat Mitglieder der umstrittenen syrischen Organisation "Weißhelme" und deren Familien aus einem Kampfgebiet im Süden Syriens aufgenommen. Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, die Menschen seien in unmittelbarer Lebensgefahr gewesen. Ihre Rettung sei auf Anweisung der israelischen Regierung und auf Bitten der USA und mehrerer europäischer Länder erfolgt.

"Der Transfer der syrischen Flüchtlinge durch Israel ist eine außergewöhnliche humanitäre Geste", hieß es in der Mitteilung der Armee. "Die Zivilisten sind in ein Nachbarland Israels gebracht worden."

Die jordanische Nachrichtenagentur Petra berichtete, es handele sich um 800 syrische Mitglieder und Angehörige der "Weißhelme". Jordanien habe ihre Durchreise genehmigt. Sie sollten binnen drei Monaten von Deutschland, Großbritannien und Kanada aufgenommen werden. Die Betroffenen hätten in der Organisation "Weißhelme" gearbeitet. Bei den "Weißhelmen" handelt es sich um eine umstrittene Aktivistengruppe, die in der Vergangenheit wiederholt mit Falschmeldungen und der mangelnden Distanz zu islamistischen Terrororganisationen in Syrien aufgefallen ist.

Syrische Regierungstruppen hatten im Juni im Süden des Landes eine Offensive begonnen und in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Orte befreit. Viele Rebellen und ihre Sympathisanten flohen in das Gebiet nahe der israelischen Grenzlinie auf den besetzten Golanhöhen. (dpa/rt deutsch)

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