Alles nur Fantasie? Studie zeigt, dass frühe Kindheitserinnerungen meistens unwahr sind

Eine neue Studie hat gezeigt, dass Menschen, die behaupten, sich an ihre frühe Kindheit erinnern zu können, meistens falsch liegen. Forscher der City University of London befragten 6.641 Menschen zu ihren ersten Erinnerungen und dem zugehörigen Alter. Beinahe 40 Prozent der Befragten gaben an, sich an etwas im zarten Alter von zwei Jahren erinnern zu können. 893 Personen behaupteten sogar, sie könnten sich an Ereignisse aus ihrem ersten Lebensjahr erinnern.

Die meisten von uns haben aber keine Erinnerungen von vor dem vierten Lebensjahr. Unser Gehirn scheint unfähig zu sein, Informationen aus diesem frühen Alter zu speichern. Das Forscherteam analysierte die Sprache, die die Befragten verwendeten, ihr Alter und die Art von Erinnerungen, die sie beschrieben. Es stellte sich heraus, dass je älter eine Person war, desto häufiger hat sie derart frühe und unwahrscheinliche Erinnerungen beschrieben.

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Forscher vermuten, dass Menschen sich diese Erinnerungen nicht gezielt ausdenken. Vielmehr entstehen sie in unserem Gehirn aus einem Mix von Kindheitsfotos und Familiengeschichten. Außerdem glauben Experten, dass Menschen solche Erinnerungen bilden, damit sie ihre eigene lückenlose Geschichte über ihr Leben haben.