Zwei Tote bei Belagerung von Kirche in Nicaragua

Bei der Belagerung einer Kirche in Nicaragua sind nach Augenzeugenberichten zwei Menschen von Heckenschützen erschossen worden. Die Toten wurden demnach am Samstag vom Roten Kreuz aus der Kirche Divina Misericordia im Südosten von Managua gebracht. Am Abend zuvor hatten sich rund 200 Menschen, darunter Studenten, Journalisten und Geistliche vor regierungsnahen Paramilitärs in die Kirche geflüchtet, nachdem die Nationale Autonome Universität (UNAN) attackiert worden war.

Ein Journalist des nicaraguanischen TV-Senders Canal 15, der sich ebenfalls in der Kirche befand, berichtete, die Heckenschützen hätten rund zwölf Stunden lang auf die Menschen in der Kirche gelauert. Die Belagerung wurde auf Drängen der katholischen Kirche beendet. In Videos war zu sehen, wie die Menschen in Bussen abtransportiert wurden.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Protestlern, Sicherheitskräften und bewaffneten Regierungsanhängern sind in den vergangenen Monaten nach unterschiedlichen Angaben bis zu 350 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung spricht von rund 50 Toten. (dpa)

Mehr zum Thema - Proteste in Nicaragua: Präsident Daniel Ortega lehnt Neuwahlen ab