Italien weist 450 Migranten ab – Frankreich und Malta nehmen jeweils 50 Gerettete auf

Italien setzt seinen harten Kurs in der Migrationsfrage fort. Ministerpräsident Giuseppe Conte teilte am Samstagabend auf Facebook mit, Malta und Frankreich hätten sich bereiterklärt, jeweils 50 der insgesamt 450 geretteten Migranten aufzunehmen, die am Samstag stundenlang auf zwei Militärschiffen im Mittelmeer festsaßen. Der Politiker rechnete damit, dass andere EU-Länder nachzögen.

Italien hatte sich am Freitag geweigert, das Boot - mit dem die Migranten von Libyen aus gestartet waren - in einen Hafen einlaufen zu lassen. Auch Malta fühlte sich nicht zuständig. Am Samstag wurden die Menschen an Bord eines italienischen und eines Frontex-Schiffs genommen, doch was mit ihnen geschehen sollte, war stundenlang unklar. Transportminister Danilo Toninelli von der Fünf-Sterne-Bewegung schrieb auf Twitter, die Regierung habe in 45 Tagen mehr Ergebnisse erzielt als in vielen Jahren zuvor. Italien habe international Glaubwürdigkeit wiedererlangt. Auch Innenminister Matteo Salvini verbuchte die Einigung mit Malta und Frankreich als Erfolg und twitterte: "Willen ist Macht." (dpa)

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