Taliban bedrohen Lehrer in Afghanistan: Über 100 Schulen geschlossen

Wegen Drohungen der radikalislamischen Taliban haben die Behörden in der ostafghanischen Provinz Logar gut 100 Schulen geschlossen. Über 60 Einrichtungen wurden allein in der Provinzhauptstadt Pol-e Alam dichtgemacht. In ungefähr 40 weiteren Schulen im von den Taliban kontrollierten Bezirk Mohamad Agha fiel ebenfalls der Unterricht aus.

Von den Schließungen sind rund 60.000 Schüler betroffen. Die Islamisten sehen Bildung als Bedrohung ihrer eigenen Macht. Wegen der andauernden Gewalt können in ganz Afghanistan nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 3,7 Millionen Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahren nicht zur Schule gehen. In der Südprovinz Helmand sind 123 Schulen schon seit zehn Jahren geschlossen. Davon betroffen sind rund 600.000 Schüler. Seit Mai haben die Taliban in der Nordprovinz Takhar zudem rund 30 Einrichtungen dichtgemacht, sodass dort 11.000 Schüler nicht zur Schule gehen können. (dpa)

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