Italien weist Schiff mit 450 Migranten ab

Malta und Italien streiten erneut um ein Schiff mit Migranten an Bord. Das Boot mit rund 450 Flüchtlingen war auf dem Mittelmeer unterwegs. Das Boot sei in maltesischen Gewässern gewesen, deshalb müsse sich Malta darum kümmern, erklärte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Freitagabend auf Twitter. "Malta, die Schlepper und die Gutmenschen ganz Italiens und der ganzen Welt sollen wissen, dass dieses Schiff in einen italienischen Hafen nicht einfahren kann und darf."

Das Schiff sei 53 Seemeilen von Lampedusa und 110 Seemeilen von Malta entfernt gewesen, als die Seenotrettungsstelle in Malta informiert worden sei, so ein Regierungssprecher in Valletta. Malta habe keine Befugnis, Anweisungen zu geben.

Italien hat Hilfsorganisationen die Einfahrt in die Häfen des Landes verwehrt. Auch die Insel Malta sieht sich nicht für die Aufnahme zuständig. Derzeit sind keine privaten Seenotretter auf dem Mittelmeer unterwegs. Ihnen wird vorgeworfen, indirekt den Schleppern in die Hände zu spielen, indem sie die Migranten von den schrottreifen Booten retteten und nach Italien bringen. (dpa)

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