Einjähriges Baby muss vor US-Gericht "aussagen" und stimmt "freiwilliger" Ausreise nach Honduras zu

Im US-Bundesstaat Arizona hat erneut eine Gerichtsanhörung unter Beteiligung eines minderjährigen Migrantenkindes stattgefunden – doch diesmal war es gerade ein Jahr alt. Während der Sitzung befand sich das Baby ohne seine Eltern im Gerichtssaal, die sich beide in Honduras aufhalten. Es saugte während der Anhörung an einer Milchflasche und spielte mit einem Ball.

Das Gericht habe das Recht des Kindes angefochten, im Staatsgebiet der Vereinigten Staaten zu verbleiben, meldete Associated Press. Am Ende habe es über eine "freiwillige Ausreise" des Einjährigen in seine Heimat Honduras geurteilt, wohin zuvor bereits dessen Vater abgeschoben worden war.

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Im Laufe der Sitzung soll der Richter John W. Richardson eingestanden haben, wie schwer es ihm gefallen sei, sein Unbehagen zu verbergen, als er den Rechtsanwalt des Babys fragen musste, ob dessen Mandant den Sachverhalt versteht. "Ich habe keine Ahnung, wem Sie das erklären sollen, es sei denn, Sie denken, dass ein Einjähriger das Zuwanderungsgesetz verstehen könnte", sagte er.