Frankreich setzt bewaffnete Undercoveragenten in Zügen zur Terrorprävention ein

Nachdem Frankreich von einer Terrorwelle der letzten Jahre heimgesucht wurde, baut das Land seine Sicherheitsmaßnahmen weiter aus, um Terroristen immer einen Schritt voraus zu sein. Die französische Nationalgendarmerie präsentierte eine neue Anti-Terror-Operation, bei der verdeckte Beamte der Elitetruppen landesweit Fahrgäste in Zügen begleiten sollen. Ihre Tarnung dürfen sie nur im Fall einer unmittelbaren Terrorbedrohung verraten.

Der Sondereinsatz mit dem Decknamen "Train Marshal" wird mit Kräften der Eingreiftruppe der Nationalgendarmerie (GIGN) implementiert. Die taktische Elitepolizeieinheit befasst sich vor allem mit Terrorprävention, Befreiung von Geiseln sowie der Überwachung nationaler Bedrohungen. Die bewaffneten 'Zugmarschälle' sollen sich in Zügen diskret unter die Fahrgäste mischen, aber nur dann eingreifen, wenn der Fall eines Terrorangriffs zutrifft.  

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"Sie werden tagtäglich unterwegs sein und landesweit in Personenzüge einsteigen. Sie werden ihre Reiseroute je nach dem Niveau der Bedrohung wechseln", zitiert die Zeitung Libération den Befehlshaber der französischen Nationalgendarmerie, Oberst Ghislain Rety. Ihm zufolge sei das Ziel der Operation, "effizient zu sein und die Bevölkerung zu beruhigen". Als "Motivationsfaktor" zu dieser Maßnahme nannte Rety den bewaffneten Angriff in einem Thalys-Zug im Jahre 2015, bei dem Opfer nur durch einen Zufall verhindert werden konnten.