Proteste in Nicaragua: Präsident Daniel Ortega lehnt Neuwahlen ab

Trotz der blutigen Proteste gegen die Regierung Nicaraguas lehnt Präsident Daniel Ortega die von der Opposition geforderten Neuwahlen ab. "Die Wahlen werden abgehalten, wie das Gesetz es vorschreibt. Alles hat seine Zeit", sagte der Politiker am Samstag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt sei Ende Mai vor Tausenden Anhängern in der Hauptstadt Managua. In der Nachbarstadt Masaya hingegen gingen zahlreiche Demonstranten gegen die Staatsführung auf die Straße.

Wegen der Proteste mussten die regierenden Sandinisten zum ersten Mal seit 39 Jahren einen traditionellen Marsch von Managua nach Masaya absagen. "Das Volk hat entschieden, dass wir Ortega nicht nach Masaya lassen und wir haben das Versprechen erfüllt", sagte Yubrank Suazo vom Oppositionsbündnis 19. April der Zeitung El Nuevo Diario. Die jüngsten Proteste gegen die Regierung des mittelamerikanischen Landes hatten sich im April an einer geplanten Sozialreform entzündet. Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, Paramilitärs und Regierungsgegnern kamen nach Angaben von Menschenrechtlern bereits über 300 Menschen ums Leben. (dpa)

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