Taucher bei Rettungsaktion in thailändischer Höhle ertrunken

Bei der versuchten Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jugendlichen ist ein Taucher ums Leben gekommen. Der ehemalige Angehörige der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals sei aufgrund von Sauerstoffmangel in der Höhle gestorben, teilten die Behörden am Freitag mit.

Demnach hatte der Mann versucht, Sauerstoffbehälter in der Höhle zu platzieren und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren. Es ist der erste tödliche Zwischenfall bei den bislang glimpflich verlaufenen Bemühungen um eine Bergung der Jugend-Fußballer und ihres Trainers in der nördlichen Provinz Chiang Rai.

Die Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet.

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Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend (Ortszeit) mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen. Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten, in der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit.

Für die Rettung der Eingeschlossenen gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante. (dpa)